Die Posturologie

Darunter verstehen wir die Lehre von der Haltung. In den letzen hundert Jahren haben sich mit dieser Problematik verschiedene Wissenschaftler und ärzte beschäftigt.
Aufgrund ihrer Ergebnisse ist es möglich, das Haltungssystem als ein "strukturiertes Ganzes" mit verschiedenen Eingängen zu verstehen.




Die Funktionen unseres Haltungssystems sind:
  1. gegen die Schwerkraft anzukämpfen und einen aufrechten Gang einzunehmen
  2. uns äußeren Kräften zu stellen
  3. uns im Raum-Zeit Gefüge zu positionieren
  4. bei Bewegungen die Balance zu halten, diese auszuführen und zu stabilisieren


Um diese anspruchsvolle Leistung zu vollbringen, benötigt unsere Haltungssystem Hilfestellung, die durch verschiedene Rezeptoren ("Fühler") erbracht werden. Wir unterscheiden Rezeptoren, die uns in Bezug zu unserer Umgebung setzen ( Tasten, Sehen, Hören), Rezeptoren, welche die verschiedenen Körperteile in einer gegebenen Position in Bezug zum gesamten Körper setzen und die höheren Zentren, die beide verbindet und kognitive Prozesse integriert. Die wichtigsten Rezeptoren sind die Füße, die Augen, die Haut, das Kiefergelenk. Die Informationen, die von diesen Rezeptoren kommen, werden vom Haltungssystem aufgenommen, verarbeitet und angepasst. Das Ergebnis sind Haltungsveränderungen in den verschiedenen Ebenen, die unsere Köper im Raum einnimmt.
Es werden die Profilansicht (Sagitalebene), die Vorderansicht (Frontalebene) und die Horizontalebene unterschieden. Eine normale Haltung hat keine Verspannungen, hat harmonische Verhältnisse und deshalb keine Schmerzen. Allerdings liegt bei mehr als 90% der Bevölkerung ein Haltungsungleichgewicht vor. Ursachen dafür finden sich u.a. in der Händigkeit (Rechts/ Linkshänder), Störungen des Auges und des Fußes.
Die statischen Störungen werden in den drei Ebenen ( Sagitalebene, Frontalebene und Horizontalebene) beschrieben. Die Abweichungen, die meistens in den verschiedenen Ebenen kombiniert auftreten, verursachen eine mehr oder weniger komplexe statische Störung, die in der Folge zu starken Beanspruchungen der Gelenke und Überforderung der Muskeln und Bänder führen.
Sind mehrere Rezeptoren gestört, tritt ein Haltungsungleichgewicht auf, das sich nicht selbst korrigieren kann. Der Körper nimmt immer ein neues Haltungsschema an, da er sich neuen Informationen immer anpasst.
Aufgrund der wissenschaftlichen Untersuchungen des tonischen Haltungssystems konnten die verschiedenen Pathologien besser verstanden und ursächliche Behandlungsmethoden gefunden werden. Diese programmieren das Haltungssystem neu, indem Einfluss auf die wichtigsten Rezeptoren genommen wird. Diese Methode wird "Globale Reprogrammierung des Haltungssystems" genannt.
Unser Körper kann sich Einflüssen nur anpassen. Aus eigener Kraft ist eine Korrektur nicht möglich, deshalb benötigt er therapeutische Hilfestellung in Form von spezifischen Einlegesohlen, Einnahme von Augentropfen und speziellen Augenübungen. Die Dauer der Therapie beläuft sich auf 1,5-3 Jahre. Eine regelmäßige Kontrolle der korrigierenden Therapie ist im Abstand von ca. 3 Monaten erforderlich. Bei dieser Therapie ist auch wie bei allen ganzheitlichen Therapien, die Mitarbeit des Patienten Voraussetzung für den Erfolg der globalen Reprogrammierung.
Mit der Korrektur dieser Fehlanpassung beschäftigt sich die Reprogrammierung des Haltungssystems.


Weitere Informationen finden sie unter folgenden Webseiten: www.postura-web.de & www.posturologie-zentral.de